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Nachhaltige Stoffe auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft

In den letzten Jahren hat FABRAA eine umfassende Reise begonnen, mit dem Ziel, eine vielfältige Palette von nachhaltige Stoffe zu schaffen. Unsere Kollektion umfasst mittlerweile eine kreative und vielfältige Auswahl an Stoffen, die aus einem hohen Anteil recycelter Materialien hergestellt werden. Materialien, die sonst der Umwelt schaden würden, erhalten als weiche Polsterstoffe eine neue Verwendung. Dazu gehören Materialien wie PET-Flaschen, aussortierte Kleidung sowie Produktionsabfälle von Gesichtsmasken und Windeln. Diese dienen als Rohstoffe für die Stoffgarne von FABRAA.

Ehrgeizige Ziele

FABRAA hat ehrgeizige Ziele gesetzt, um die Auswirkungen zu reduzieren. Unser Hauptziel ist es, bis 2035 eine kreislauforientierte Auswahl an Möbelstoffen zu erreichen. Als Zwischenziel streben wir bis 2030 eine Reduzierung der CO2-Äquivalent-Emissionen um 50% im Vergleich zu 2018 entlang der gesamten Lieferkette an. Zusätzlich möchten wir innerhalb des gleichen Zeitraums eine CO2-Äquivalent-neutrale Produktreihe einführen. Diese Ziele basieren auf der festen Überzeugung, dass es keine Option mehr ist, auf andere zu warten, um nachhaltige Praktiken zu übernehmen. FABRAA zielt darauf ab, die Nachhaltigkeit auf die Agenda unserer Kunden und der breiteren Möbelindustrie zu setzen und die Nutzung nachhaltiger Möbel zu fördern.

Ursprung der Materialien

Unsere Reise begann mit der Bewertung der Umweltauswirkungen von Möbelstoffen im Vergleich zu traditionellen Alternativen. Die Auswirkungsanalysen ergaben, dass die Garnproduktion für Möbelstoffe den größten ökologischen Fußabdruck hatte. Dementsprechend begannen unsere Nachhaltigkeitsbemühungen mit der Verbesserung von Garnen. Heute erweitern wir diese Bemühungen, um alle Produktionsstufen unserer nachhaltigen Stoffe zu umfassen.

Messung der Auswirkungen unserer nachhaltigen Stoffe

Um die Umweltauswirkungen unserer nachhaltigen Stoffe zu bewerten, verwenden wir eine Ökobilanz (LCA). Diese Methode ermöglicht es uns, die Umweltauswirkungen eines Produkts, einer Dienstleistung oder eines Prozesses in jeder Phase seines Lebenszyklus zu bewerten, von der Gewinnung der Rohstoffe bis zur Entsorgung, nach dem Prinzip „von der Wiege bis zur Bahre“. Dieser Ansatz liefert ein umfassendes Verständnis dafür, wie ein Produkt sowohl die Umwelt als auch die Gesellschaft beeinflusst.

Zum Beispiel ermöglicht uns die „von der Wiege bis zur Bahre“-Perspektive bei der Produktion eines Textilprodukts, die Umweltauswirkungen der verwendeten Materialien und Produktionsprozesse sowie mögliche Auswirkungen bei der Entsorgung zu identifizieren. Der Lebenszyklus eines Möbelstoffs umfasst verschiedene Schritte, darunter die Gewinnung der Rohstoffe, die tatsächliche Produktion, die Nutzung des Produkts und die endgültige Entsorgung. Bei FABRAA-Produkten konzentrieren wir uns hauptsächlich auf die Phasen bis zum Zeitpunkt, an dem die Stoffe unsere Produktionsstätte verlassen, und halten uns an das Prinzip „von der Wiege bis zum Werkstor“.

Die LCA ist ein wertvolles Instrument zur Bewertung und zum Vergleich der Umweltauswirkungen verschiedener Produkte oder Dienstleistungen. Dadurch können wir die umweltfreundlichsten Produktionsmethoden oder die umweltfreundlichsten Produkte ermitteln.

Das Verständnis des gesamten Lebenszyklus nachhaltiger Möbel, einschließlich ihrer Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft, ist entscheidend für die Gestaltung und Herstellung dauerhaft nachhaltiger Produkte. Dies ermöglicht Unternehmen, informierte Entscheidungen zu treffen, wie z. B. die Verwendung erneuerbarer Materialien, die Reduzierung von Energie- und Wasserverbrauch während der Produktion, die Schaffung langlebiger und reparierbarer Gegenstände und die Bereitstellung von Recyclingoptionen am Ende ihrer Lebensdauer. Während FABRAA derzeit hauptsächlich das Prinzip „von der Wiege bis zum Werkstor“ betont, erkennen wir auch die Bedeutung der Ausweitung auf eine kreislauforientierte Auswahl an Möbelstoffen und konzentrieren uns auf die Nutzung nach dem Verbrauch durch den Kunden.

Spezialisierte Expertise in der Textilindustrie

Wir führen Lebenszyklusanalysen (LCAs) in Zusammenarbeit mit bAwear durch, einer spezialisierten Einrichtung, die sich auf Auswirkungsbewertungen in der Textilindustrie spezialisiert hat. Präzision ist uns äußerst wichtig, und wir sind bestrebt, vage Aussagen zu vermeiden. Unsere Kunden verdienen vollständige Transparenz und ein tiefes Verständnis der spezifischen Besonderheiten unserer Textilprodukte. Die Durchführung von Nachhaltigkeitsbewertungen und die Erstellung von Berichten erfordern jedoch umfangreiche Fachkenntnisse und Investitionen. Daher ermöglicht uns unsere Partnerschaft mit bAwear, auf ihr tiefes Wissen über Nachhaltigkeit in der Textilbranche zurückzugreifen, kombiniert mit fortschrittlicher und benutzerfreundlicher Software. Dies befähigt uns, die ökologischen Auswirkungen unserer Produkte unabhängig zu messen, zu überprüfen und umfassend zu berichten.

Die Methodik von bAwear

Ihre Methodik, die in Zusammenarbeit mit SimaPro entwickelt wurde und auf über 35 Jahren Textilexpertise aufbaut, zielt darauf ab, eine objektive und dedizierte Methode zur Auswirkungsbewertung zu schaffen, die auf die Textilindustrie zugeschnitten ist. Hierzu verwendet bAwear relevante Daten zu Fasern, Wasserverbrauch, Energieverbrauch, Klimaauswirkungen, Chemikalienverwendung und Landnutzung. Diese Daten stammen aus seriösen Quellen wie wissenschaftlicher Forschung und externen LCA-Datenbanken. Das Modell umfasst alle Prozesse in der Lieferkette, von der Materialbeschaffung bis zur endgültigen Verpackung und dem Transport. Dazu gehören alle Schritte wie Spinnen, Weben/Stricken, Veredeln und Montage. Mit diesem umfassenden Ansatz ist bAwear in der Lage, die vollständigen Umweltauswirkungen von Textilprodukten zu messen und zu berichten.

Gesetzgebung treibt nachhaltigen Wandel in der Textilindustrie voran

Neben unseren eigenen Überzeugungen steht die Gesetzgebung unausweichlich bevor. Diese Gesetzgebung wird die Textilindustrie zu einem nachhaltigen Wandel treiben. Auf globaler, europäischer und regionaler Ebene gibt es verschiedene Gesetze, wie den Europäischen Green Deal und die bevorstehende obligatorische Einführung der CSRD-Methode für Möbeltextilien. Diese Gesetzgebung ist aus verschiedenen Gründen wichtig:

Schutz der Gesundheit durch nachhaltige Stoffe

Viele Möbelstoffe enthalten potenziell gesundheits- und umweltschädliche Chemikalien. Die Gesetzgebung kann sicherstellen, dass gefährliche Substanzen in nachhaltigen Möbeln nicht verwendet werden.

Umweltschutz

Zahlreiche Möbelstoffe werden aus nachhaltigen Materialien und Prozessen hergestellt, die der Umwelt schaden. Die Gesetzgebung kann die Produktion von Möbelstoffen aus nachhaltigen Materialien und Prozessen vorschreiben und so die Umweltauswirkungen reduzieren.

Verbraucherschutz

Verbraucher haben das Recht zu wissen, aus welchen Materialien und Prozessen nachhaltige Möbel hergestellt werden. Die Gesetzgebung kann Transparenz von Produzenten und Verkäufern hinsichtlich der verwendeten Materialien und Prozesse durchsetzen und Verbrauchern die Möglichkeit geben, informierte Entscheidungen zu treffen.

Förderung nachhaltiger Innovation

Die Gesetzgebung kann Hersteller dazu ermutigen, in nachhaltige Materialien und Prozesse zu investieren, was zu einer breiteren Palette nachhaltiger Optionen für Verbraucher führen kann. Dies kann den Markt für nachhaltige Möbelstoffe fördern und die Nachfrage erhöhen.

Im Wesentlichen ist die Gesetzgebung wichtig, um Gesundheit und Umwelt zu schützen, Verbraucher zu schützen und nachhaltige Innovation zu fördern. Auf unserem Weg zu einer kreislauforientierten Auswahl nachhaltiger Stoffe konzentrieren wir uns auf bestimmte Schlüsselbereiche und zeigen Einsparungen in Prozenten auf. Wir konzentrieren uns auf fünf Bereiche: reduzierter Energieverbrauch, minimierter Wasserverbrauch, verringerte CO2-Äquivalent-Emissionen, Verwendung von recyceltem Material und Wahrung der Rechte der Arbeitnehmer.

Bewusstseinsbildung in der Textilindustrie

Es können verschiedene Modelle verwendet werden, um das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der Textilindustrie zu schärfen. Die Abfallreduzierung durch eine kreislauforientierte Produktreihe ist ein bedeutender Aspekt. Eine kreislauforientierte Produktreihe bedeutet weniger Abfall. Die Reduzierung von Textilabfällen ist wichtig, um unsere Auswirkungen auf den Planeten zu verringern. Die R-Leiter dient als hervorragendes Instrument, um den Grad der Kreislaufwirtschaft zu messen und die Abfallreduzierung zu fördern. Sie umfasst verschiedene Schritte, darunter Vermeidung, Wiederverwendung, Recycling, Energiegewinnung und Entsorgung. Ein Element dieser Strategie ist das Design von Produkten für eine einfache Wiederverwertung am Ende ihrer Lebensdauer, bekannt als Ecodesign. Zu diesem Zweck erforscht unsere Produktentwicklung, wie Ecodesign in die Designphase integriert werden kann.

Derzeit arbeiten wir mit Frankenhuis zusammen, um unsere Restmaterialien zu recyceln, eine Organisation mit Erfahrung in der Wiederverwendung von Textilien. Die Frage, wohin all die Abschnitte unserer Möbelstoffe gehen sollen, wird von Frankenhuis beantwortet, indem Abfälle für alternative Zwecke wie Polsterung im Automobilbereich oder Füllmaterial für Boxsäcke wiederverwertet werden. Dies ist jedoch nicht das endgültige Ziel. In einer Kreislaufwirtschaft verwandeln wir unsere Stoffe wieder in neue Garne, die dann zur Herstellung recycelter Möbelstoffe verwendet werden können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass unsere Reise zu einer kreislauforientierten Auswahl nachhaltiger Stoffe noch lange dauert, aber die ersten Schritte unternommen wurden.