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Fabraas nachhaltige Reise beginnt mit recycelten Rohstoffen

Nachhaltige Alternative ohne Kompromisse
Im vergangenen Jahr führte der Stofflieferant Textaafoam aus Tilburg eine nachhaltige Marke ein. Möbelstoffe mit Gewissen, hergestellt aus recycelten Materialien. Die Marke Fabraa setzte durch ihr Angebot von Stoffen mit einem kleineren ökologischen Fußabdruck die ersten Schritte. Die Marke wird mit einer klaren Vision vertrieben. Nachhaltigkeit darf nicht auf Kosten des kreativen Prozesses gehen. Die Stoffe von Fabraa lassen sich außerdem hervorragend zu einem kommerziellen Konzept kombinieren, in dem die Produkte sich gegenseitig stärken. Die Entscheidung für nachhaltige Stoffe wird dadurch niedrigschwellig. Nachhaltigkeit ohne Kompromisse bezüglich des Preis-Leistungs-Verhältnisses, der verfügbaren Farben oder der Haptik eines Stoffes.

Echte Veränderungen erfordern eine kritische Masse
Fabraa ist aus dem Bedürfnis entstanden, einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Möbelindustrie zu leisten. Das beginnt mit einem guten Stoffsortiment, geht aber darüber hinaus, sagt Mark van der Aa, Geschäftsführer von Textaafoam und Fabraa: „Wir möchten das Thema Nachhaltigkeit höher auf die Tagesordnung unserer Kunden und Partner setzen. Als Familienunternehmen orientieren wir uns auf die langfristige Kontinuität. Für uns ist eine Zukunft, in der wir nicht nachhaltiger als jetzt arbeiten, undenkbar – aufgrund von zunehmendem Bewusstsein und Rechtsvorschriften. Da unsere Stoffe Bestandteil eines Endproduktes sind, möchten wir wissen, wie wir einen Beitrag zu den Zielen unserer Kunden leisten können. Wir suchen aktiv nach Innovationen, und mit unseren Lieferanten arbeiten wir an ständigen Verbesserungen der ganzheitlichen Nachhaltigkeit für Mensch und Umwelt.

Wir unternehmen eine Reise und stehen dabei noch am Anfang. Wir wissen, dass wir die Welt nicht alleine verändern können, und das wollen wir auch nicht. Dadurch, dass wir eine breite Unterstützung kreieren und mit anderen zusammenarbeiten, lernen wir unaufhörlich, sammeln Einsichten und Informationen und lernen jeden Tag mehr, sodass wir die Nachhaltigkeit ständig fördern können. Aus diesem Grund fokussieren wir uns zurzeit auf die Garne, und ab 2025 wollen wir komplett recycelte Materialien als Basis für die Stoffe einsetzen.“

Als Unternehmen sind wir in dieser Hinsicht auch pragmatisch. Daher bieten wir Stoffe mit einem optimalen Gleichgewicht zwischen Preis, Qualität und Nachhaltigkeit an, die für alle zugänglich sind. Wir sind davon überzeugt, dass echte Veränderungen große Zahlen erfordert. Das zeigt sich beispielsweise an unseren Wassereinsparungen. Durch den Einsatz recycelter PET-Flaschen als Rohstoff haben wir 7 822 172 Liter weniger Wasser verbraucht. Damit kann die gesamte Bevölkerung von Maastricht einmal duschen (120 341 Duschen mit einer durchschnittlichen Dauer von 9 Minuten)!

Die Auswirkung unserer Stoffe verstehen
Das pragmatische Arbeiten erfordert bewusste Entscheidungen. Aus diesem Grund messen wir die Wirkung der von uns getroffenen Entscheidungen. Dazu ermitteln wir den Fußabdruck (Footprint) mithilfe einer Lebenszyklusanalyse (LCA). Dieser Fußabdruck zeigt die ökologischen Auswirkungen eines Stoffes auf die Erde auf. Diese registrierte LCA und verschiedene Zertifikate, u. a. GRS, RAL Silver von DGM und STANDARD 100 by OEKO-TEX®, belegen die Nachhaltigkeit der Produkte.

Begonnen haben wir mit einer Analyse eines regulären Möbelstoffs. Damit haben wir die gesamte Lieferkette untersucht. Das ergab, dass sich die Produktion der Garne am stärksten auf den Fußabdruck auswirkt. Die nachhaltigere Einrichtung der Garnproduktion war daher ein logischer Startpunkt. Wir geben gebrauchten Materialien und Abfall in Form von weichen und strapazierfähigen Möbelstoffen ein zweites Leben.

Schritt für Schritt den Weg fortsetzen
Mark van der Aa: “Wir haben mit einem Rohstoff begonnen: rPET-Flaschen. Inzwischen bieten wir ein komplettes, aus unterschiedlichen Rohstoffen hergestelltes Sortiment an, u. a. Garne aus abgedankter Verbraucherkleidung, aber auch aus Industrieabfällen, wie z. B. Mundmasken und Windeln. In der Zusammensetzung gelegentlich noch in Kombination mit neuen Rohstoffen, aber immer häufiger 100 % recycelt.

Aber unsere Reise endet hier nicht. Das sind nur die ersten Schritte. Wir möchten mit dem Angebot einer hervorragenden Alternative für die auf herkömmliche Art produzierten Stoffe einen Beitrag leisten. Die LCA bietet hervorragende Chancen für die Zukunft, im Hinblick auf die Produktionsverfahren und -bedingungen, aber auch auf Transport, Verpackung oder Abfallströme. Fabraa ist als Wissenspartner in der Lieferkette in der Lage, sich weitgehend in den Weg in Richtung Kreislaufprodukte zu vertiefen, ohne dabei das optimale Gleichgewicht zwischen Zugänglichkeit und Nachhaltigkeit aus den Augen zu verlieren. In diesem Frühling präsentieren wir unseren ersten Jahresbericht. Darin bieten wir einen Einblick, wie weit wir sind und welche Schritte wir in Richtung Kreislaufwirtschaft setzen.“

Transparent und zuverlässig
Mark van der Aa: “Wir finden es wichtig, über die Auswirkung unserer Stoffe transparent zu sein. Aus diesem Grund hängt an jeder Musterkarte ein Label, das die Umweltbelastung anzeigt. Auf diesem Label werden jetzt die Einsparungen im Hinblick auf die CO2-Emissionen sowie den Energie- und Wasserverbrauch durch den Einsatz recycelter statt neuer Rohstoffe verzeichnet. Auch der Anteil des im Stoff verarbeiteten recycelten Materials wird deutlich angegeben. Wir berechnen die Einsparungen mithilfe der Software anerkannter Spezialisten auf dem Gebiet der Lebenszyklusanalyse. So sind wir in unseren Aktivitäten transparent. Wir lassen unsere Stoffe zertifizieren, um die Zuverlässigkeit nachzuweisen“, fährt Van der Aa fort. Alle Stoffe aus der Kollektion von Fabraa wurden von Control Union nach dem Global Recycled Standard zertifiziert. Dieser Standard beurteilt, ob der Stoff sich wirklich aus recycelten Materialien zusammensetzt. Sie prüfen das Verfahren jährlich von der Quelle bis zum Endprodukt. Deshalb  versehen wir unsere Musterkarten gerne mit dem GRS-Logo.

In Ergänzung zu diesen produktspezifischen Informationen bieten wir verschiedene Marketing-Dienstleistungen an. Damit unterstützen wir die Kunden dabei, den Einzelhändlern und Verbrauchern das Gesamtkonzept zu erläutern. So können wir nicht nur die Menschen unterstützen, die bereits eine deutliche Meinung zum Thema Nachhaltigkeit haben, sondern auch die Menschen entlasten, die ihre ersten Schritte auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft setzen.

Der Endpunkt unserer Reise
Der Endpunkt unserer nachhaltigen Reise ist noch nicht bekannt. Es ergeben sich fortlaufend neue Erkenntnisse, die unser Verständnis von Nachhaltigkeit beeinflussen. Unser derzeitiger Horizont lautet‚ Möbelstoffe, die vom Rohstoff (Cradle) bis zum Graf (Grave) mit ihrer Umgebung im Gleichgewicht sind‘. Wir haben mit dem ‚Cradle to Grave‘-Konzept begonnen. Das bedeutet, dass wir die Lieferkette von der Zulieferung, Produktion und Logistik bis hin zu den Toren von Fabraa komplett kontrollieren. Ab 2023 folgt ‚Cradle to Grave‘: Das ist derselbe Weg, einschließlich dem Weg zum Einzelhändler, Auftraggeber und Verbraucher. Die vollständige Wiederverwendung, d. h. ‚Cradle to Cradle‘, ist letztendlich ein wichtiges Ziel, aber zurzeit aufgrund aller Additive, die zur Erfüllung der Anforderungen bezüglich Farbtiefe, Verarbeitungsfähigkeit, Lichtechtheit usw. noch nicht machbar. Mark van der Aa: „Der von uns eingeschlagene Weg ist nicht der einfachste, aber er ist langfristig für ein korrekt untermauertes Nachhaltigkeitskonzept erforderlich. Es muss einfach in jeder Hinsicht stimmen. Wir verfeinern die Färbung und die Veredelung der Stoffe, um unseren Zielen so noch näher zu kommen. Inzwischen ist auch ein Pilotprojekt für nachhaltigem Transport angelaufen. Das beansprucht viel Zeit, aber das Erreichen der höchstmöglichen Qualität bei allem, was wir unternehmen, ist immer wichtiger als der Moment, die Geschwindigkeit. Das ist auch der Grund, warum wir auf jeden Schritt, den unsere Kunden auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Möbelindustrie setzen, stolz sind. Ganz egal, wie klein dieser Schritt ist.“

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